Abschiedsworte von Theo
Liebe Inge,
liebe Familie,
liebe Freunde
Wir haben uns hier versammelt um in ungezwungener Runde mit Anekdoten und Erinnerungen Goetz zu gedenken.
Diese Erinnerung sind Erinnerungen an meinen großen Bruder und erheben keinen Anspruch auf biographische Daten.
Goetz und Inge lieben und pflegen einen großen Freundeskreis um all die kleinen und großen Anlässe in Gemeinschaft zu feiern und wenn es keinen gab wurde sich trotzdem getroffen.
Das zeigt sich auch wie viele seiner Freunde hier mit uns zusammengekommen sind um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Ich danke euch auch im Namen der Familie.
Goetz war im wahrsten Sinne der Worte ein Freigeist.
Den starren Regeln als angestellter Schiffsmaschineningenieur konnte er nicht viel abgewinnen.
Aber in der Arbeit als freischaffender Künstler in der Metallgestaltung sah er seine Bestätigung.
Seine vielen kleinen und großen Werke im privaten und im öffentlichen Raum, wir brauchen uns hier nur umsehen, sind Beweise für seine fantastischen künstlerischen Fähigkeiten.
Sein Freigeist bewies sich auch in vielen anderen Bereichen seines Lebens
Das bewies auch seine persönliche Auslegung und Präzisierung mancher Vorschriften
Die elektrische Bedienung des Rolltores wurde mit der mechanischen Durchmischung des Komposthaufen kombiniert, da konnte es schon mal passieren, dass das Rolltor öfters auf und zu fuhr um eine optimale Durchmischung zu gewährleisten
Weil der Schornstein so hoch sein musste, wurde er eben klappbar gemacht und ein Podest gebaut, damit der Schornsteinfeger zum Kehren dran kommt.
Goetz und seine Fahrzeuge
Da wurden schon mal die Klo Rolle für hinterlistige Zwecke und eine Cola Flasche voll Benzin als Ersatzkanister mit Draht an seinem Motorrad festgemacht.
Seinen Wolga baute auf Gasantrieb um und um längere Strecken ohne anzuhalten fahren können installierte er auf seinem PKW Anhänger zwei 11 Kg Gasflaschen die er über eine Schlauchleitung in seinem Auto als Zusatztank zuschalten konnte.
Diese Maßnahme genehmigte er sich allerdings selbst, weil er die gesetzlichen Vorschriften übertrieben fand.
Seine jährlichen Motorrad Touren zu den Elefantentreffen im Januar/Februar in Bayern bei Eis und Schnee mit Übernachtung im Zelt bewiesen das er hart im Nehmen war, allerdings gönnte er sich den Luxus beheizter Lenkergriffe.
Einmal klingelte zu Hause mein Telefon, es war Goetz – kannst du mal runterkommen ich will euch besuchen und kann allein nicht vom Motorrad absteigen.
Er war bei strömendem Regen von Frankreich bei ca. 10-12°C zu uns gefahren.
Er war so nass und steif gefroren, dass er nur mit meiner Hilfe absteigen konnte.
In seiner Freizeit hatte er keine Scheu neues auszuprobieren
Sein Motto war nicht gehen gibt es nicht.
Eissegeln – Segler dafür gibt es nicht also baue ich mir einen
Tauchen muss auch probiert werden
Die gemeinsamen Urlaube mit seiner Familie und seinen Freunden zum Baden/Tauchen zum Skifahren in die Berge bedeutetem ihm sehr viel.
Eine Motorrad Rundtour – Goetz mit seiner BMW und Benny mit seiner MZ zu Freunden nach Georgien über die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Tschechei mit gesamt über 8.000 km wurde mit einer Besteigung des Kasbek mit 5.047 m gekrönt.
Glücklicherweise war die einzige Panne eine Reifenpanne an Bennys MZ.
Es gäbe noch vieles was in dem Lebensbuch Goetz geschrieben steht und berichtet werden könnte.
Schöne und traurige Geschichten
Gute oder weniger gute Entscheidungen
Aber jeder wird Goetz so in Erinnerung behalten, wie seine eigenen Erfahrungen und sein Leben mit Goetz ihm es im Erlauben.
Für mich war er der Große Bruder, der für mich da war so wie ich für ihn.
Halt mir einen Platz frei – ich komme hoffentlich etwas später.